Ich empfehle Studenten gerne, ein Praktikum in den größten und renommiertesten internationalen Institutionen Ihres Interessensgebietes zu absolvieren. In den großen Häusern lernen Sie die verschiedenen Kulturmanagement-Spezialsierungen mit all ihren Ausprägungen kennen. Für viele ist das Praktikum die einzige Chance, große Betriebe von innen kennenzulernen, weil die Allermeisten doch nach dem Studium in einem kleinen Büro anfangen, wo jeder alles tut.
Versuchen Sie die Institution als Ganzes kennenzulernen und das Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen zu verstehen. Bitten Sie die Mitarbeiter anderer Abteilungen um einen Gesprächstermin und versuchen Sie, so viele wie möglich über deren Arbeit, Werdegang und Motivation zu erfahren. Was Sie über das Spezialwissen in Ihrem Interessensgebiet hinaus für Arbeitgeber interessant macht, sind Erfahrungen und innovative Ideen aus anderen Branchen.
Wenn Sie sich für Marketing, Kundenservice und das Trendthema „Storytelling“ interessieren, machen Sie ein Praktikum bei Walt Disney. Sie lernen dort nicht, wie man ein Museum in einen Erlebnispark umwandelt, sondern wie man strategisch und systematisch Besuchserlebnisse über verschiedenste Plattformen bis ins kleinste Detail plant und kommuniziert.
Interessieren Sie sich für Branding, Markenführung und Verkauf, machen Sie ein Praktikum im Starbucks Headquarter in Seattle. Die Erfolgsgeschichte und Internationalisierung der Marke, ist ein gutes Lernbeispiel, wie Marken auf einem globalisierten Markt bestehen können. Nicht nur durch das Internet sind viele deutsche Kulturmarken im Ausland vertreten. Wie man daraus zusätzlich Wert schöpfen kann, lässt sich hervorragend am Starbucks Beispiel lernen.
Wenn Sie sich für das Thema Innovation interessieren, empfehle ich ein Praktikum in Silicon Valley am besten bei facebook. Der Geschäftsbetrieb ist auf Innovation und Wachstum ausgelegt, von der Kantine, über die Büroorganisation bis zur internationalen Expansion gibt es in allen Abteilungen etwas für Kulturmanager zu lernen.
Ein künstlerisches oder kulturtheoretisches Studium sehen amerikanische Arbeitgeber übrigens nicht als Makel an, wenn Sie sich für ein Praktikum oder auch einen Arbeitsplatz in der Wirtschaft bewerben. Die meisten Betriebe versuchen Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Ausbildungen einzustellen, um unterschiedliche Perspektiven zu gewinnen und damit Innovation voranzutreiben.
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