Vor kurzem wurde der jährliche TrendsWatch Bericht des
Center for the Future of Museums für das Jahr 2016 veröffentlicht. Darin werden
aktuelle technologische, gesellschaftliche und marktwirtschaftliche Trends
vorgestellt und ihre Anwendung auf den Museumsbetrieb besprochen. Besonders
interessant erscheint der Trend Jobs 3.0:
new jobs or a jobless future, der für alle Kulturinstitutionen von grossem
Interesse sein sollte:
So radikal wie der Wandel, der sich zu Zeiten der
Industrialisierung von der Arbeit auf Feld und in Werkstatt zur Arbeit in
Fabrik und Büro vollzog, ist der aktuelle Wandel, der in der Arbeitswelt durch
Technologie, Kulturen und Ökonomie stattfindet. Roboter und künstliche
Intelligenz haben bereits jetzt Einfluss auf Jobbeschreibungen und Arbeitswelt.
Und die neuen Technologien sind schon lange in den Kulturinstitutionen
angekommen – auf der Spielfläche und hinter den Kulissen. Diese machen z.B. ein
örtlich und zeitlich flexibles Arbeiten möglich, führen aber auch dazu, dass
aus der sogenannten work-life-balance das work-life-blending wird, da Arbeit
und Leben immer schwerer voneinander zu trennen sind. Traditionell
hierarchische Organisationsstrukturen versagen bei den flexiblen
Arbeitsmodellen und einige Firmen versuchen als Antwort auf die neuen
Rahmenbedingungen neue Strukturen und Abläufe, die flexibles und auf allen
Ebenen partizipatives Arbeiten fördern.
Wie bereit sind Kulturorganisationen, sich diesen Trends anzupassen?
Kulturmanager empfinden sich als chronisch unterbezahlt und die Aneignung einer
Unternehmenskultur, die eine flexible Arbeitsumgebung (zeitlich, örtlich,
demokratisch) fördert, könnte massiv zur Arbeitszufriedenheit beitragen.
Motivierend könnte sich auch der Trend weg vom jährlichen Personalgespräch hin
zu einem kontinuierlichen, zukunftsorientierten Feedback auswirken, das sich
auf die Unterstützung und Belohnung von guten Mitarbeitern und nicht auf das
Abmahnen und Bestrafen der sognannten Low Performer konzentriert.
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