Autorin SOR, Erschienen im Newsletter "Kultur - Management - Politik", Raabe Verlag, März 2011
Weltweit bereiten sich Konzerne auf die Eroberung der rasant anwachsenden Mittelschicht in den sogenannten BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China) vor. Die neuen Märkte werden für viele Marken überlebenswichtig sein. Wer jetzt schon dort ist, hat ganz klar einen Wettbewerbsvorsprung.
Die neue Mittelklasse demonstriert Ihren lifestyle gerne mit westlichen Marken. Ganz vorn dabei ist Deutscher Maschinenbau – und westliche Kultur. Einige amerikanische Kulturmarken, wie die Metropolitan Opera und die Los Angeles Philharmoniker, haben den Schritt mit live Übertragungen in Kinosäle gewagt, LA Phil Live in Canada und den USA, Met Live in HD sogar auf andere Kontinente. Die via Internet zugängliche Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker hat die größte Reichweite.
Aber natürlich kann nicht jeder das weltbeste Orchester, die beste Sammlung oder das populärste Haus sein, das international in aller Munde ist. Der Schritt in den Kinosaal und zur Digital Concert Hall ist für die Kulturmarken kostspielig und diese Projekte schreiben noch keine schwarzen Zahlen. Trotzdem gibt es für Kulturinstitutionen viele Chancen und viele Kunden auf dem Weltmarkt.
Neben dem Kulturprodukt ist auch das Image von besonderer Bedeutung. Wofür steht die Marke und wie unterscheidet sie sich von anderen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal der
Institution, das sich digital verbreiten lässt? Sind es die ausgezeichneten Beethoven Aufnahmen (=> Google AdWords Kampagne in Asien), die Alten Meister (=> interaktive Galerie auf der Internetseite), die pädagogischen Programme (=> kostenlos zur Verfügung stellen auf iTunesU)? Die etablierten Plattformen (Internetseite, Blog, Facebook, YouTube, Twitter) eignen sich bestens zur Verbreitung von Inhalten. Nicht jeder muss eine „App“ entwerfen oder einen Distributionskanal aufmachen. Aber jeder muss in der globalisierten, digitalisierten Welt Präsenz zeigen!
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