Autorin SOR, Erschienen im Newsletter "Kultur - Management - Politik", Raabe Verlag, August 2011
Auf der jährlichen Konferenz des Industrieverbands des Bereichs Tanz (Bühne) Dance/USA Mitte Juli in Chicago wurden die Ergebnisse einer Studie zum Thema Publikumsbeteiligung im Bereich Tanz vorgestellt:
- Die beim Publikum beliebteste Form der Beteiligung ist die Öffentliche Probe, bei der die Zuschauer Einblick in den kreativen Prozess gewinnen können.
- Die Nachfrage nach mehr Möglichkeiten für Publikumsbeteiligung ist groβ - sowohl nach pädagogischen Programmen als auch nach mehr Raum für soziale Begegnungen mit anderen Tanzliebhabern.
- Die Zuschauer sind an Einführungsveranstaltungen vor der Aufführung von den Künstlern interessiert, entweder live oder aufgezeichnet.
- Fast die Hälfte der Zuschauer ist an regelmäβigen Einführungsveranstaltungen auf der Bühne interessiert.
- Die gröβte Chance das Publikum nach dem Besuch zu beteiligen ist, die Zuschauer zu einer Diskussion über die Aufführung auf dem Heimweg anzuregen.
Interessanterweise stimmen diese Erkenntnisse mit den Ergebnissen verschiedener Studien aus dem Bereich Orchester überein. Das Tanzpublikum ist ebenfalls älter als der US- Durchschnittsbürger (wenn auch nicht ganz so alt wie das Publikum von Orchester und Oper) und 57% der Zuschauer tanzen selber (zum Vergleich: 73% des Orchesterpublikums haben einmal ein Instrument gespielt). 75% des Tanzpublikums sind an Begleitprogrammen interessiert, die zur „Bewegung“ animieren. Die Studie stellte unter den unter 35-jährigen darüber hinaus groβes Interesse fest, sich die Aufführungen digital auf mobilen Geräten anzusehen.
Jede langfristige Maβnahme zur Publikumsentwicklung im Bereich Bühne sollte daher aus ökonomischer Sicht über den Besuch hinaus Möglichkeiten zur aktiven und Medien-basierten Teilnahme beinhalten.
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