Donnerstag, 17. Juni 2010

Orchestra League, Tag 1, Auftaktveranstaltung

Mehrere tausend Kulturmanager, Musiker und Berater versammelten sich am ersten Tag der Konferenz der League of American Orchestras zur Auftaktveranstaltung in Atlanta, Georgia. Nach einer grandiosen Auffuehrung von Ney Rosauros Konzert fuer Marimba und Orchester von einem lokalen Jugendorchester und den ueblichen Danksagungen und Begruessungen, trat der Hauptredner Ben Cameron von der Doris Duke Charitable Foundation ans Pult und brachte die aktuelle Lage der Orchester wortgewandt auf den Punkt. Die groesste Herausforderung fuer Orchester, sei nicht die wirtschatfliche Lage, sondern schwindende Besucherzahlen und Technologie mit dem Konzerterlebnis zu vereinen.
Alle bisher relativ konstanten demographischen Faktoren der US-amerikanischen Gesellschaft und somit des US-Kulturnutzer, Alter, Rasse, Geschlecht, Einkommen usw. veraendern sich derzeit radikal. Immer weniger Menschen sind aufgrund der gesellschaftlichen Veraenderung und dem rasanten Abbau von Musikerziehung mit dem traditionellen klassichen Konzerterlebnis vertraut. Das Publikum bleibt weg und dringend muessen neue Konzertformate, Vermittlungs- und Kommunkationswege gefunden werden. Alles ist auf dem Tisch.
Die juengere “on-demand-Generation” ist es gewohnt Computerspiele, Musik, soziale Netzwerke 24 Stunden am Tag abrufbereit zur Verfuegung zu haben. Wie kann da ein klassichen Konzert, zu fester Stunde und ausserhalb der eigenenn vier Waende mithalten?
Ben Cameron gab dem Plenum vier Fragen mit auf den Weg, an denen Orchester sich messen muessen:
1. Welchen Nutzen hat sinfonische Musik in meiner Gemeinde?
2. Was ist der Nutzen den sinfonie Musik allein bringt?
3. Welchen Schaden erleidet meine Gemeinde, wenn sinfonische Musik wegfaellt?
4. Ist mein Orchester so aufgestellt, dass ich mich diesen Frage und ihren Konsequenzen stellen kann?
Die naechsten Tage werden allen am Konzerterlebnis Beteiligten hoffentlich viele Ideen mit auf den Weg geben.

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