Umgekehrt kann der Datenaustausch mit Sponsoren auch
interessant für die Kulturinstitution sein. Aus meiner eigenen
Kulturmanagement-Praxis kann ich berichten, dass der Kundendatenabgleich des
Cincinnati Symphony Orchesters mit einer grossen amerikanischen Supermarktkette
Aufschluss über das Kaufverhalten vom Publikum gab. So kauft der gemeinsame Kundenkreis
weniger preisbewusst (überrascht nicht, denn Kultur ist eine Luxus-Gut) und
kauft besonders viele frische Lebensmittel ein. Mit dieser Information wurde
das Gastronomie-Angebot in der Konzerthalle überarbeitet.
Montag, 13. März 2017
Sponsoring Update: Die wachsende Bedeutung von Datenanalyse im Sponsoring-Geschäft
Sponsoring ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. In der
Regel erhält die Kulturinstitution Geld und der Sponsor einen Imagetransfer und
eine angemessene Sichtbarkeit vor dem Kulturpublikum. Kulturprojekte stehen
dabei in Konkurrenz mit den Medien, denn
das Geld für das Sponsoring stammt aus dem Marketingetat der Unternehmen und
könnte jederzeit auch für eine klassische Werbekampagne ausgegeben werden.
Aura, Imagetransfer und Kulturglanz sind schwer zu messen, deshalb sind
amerikanische Kulturinstitutionen bemüht, den Marktwert jeder einzelnen
Gegenleistung von Karten über Empfänge bis Bannerwerbung mit Hilfe von
Agenturen in Dollar und Cent zu beziffern. Aber das genügt den Sponsoren nicht
mehr. Bisher war es üblich, einem potentiellen Sponsor mitteilen zu können,
dass z.B. 14% der Kulturkunden genau diese Automarke fuhren und 35% der Kunden
in den nächsen 18 Monaten ein Auto kaufen wollen. Aber Daten und die
Möglichkeit darauf zuzugreifen und sie zu analysieren haben einen starken
Einfluss auf das Sponsoring: von der Evaluation zur Auswahl, Aktivierung und
Messbarkeit der Partnerschaften. Sponsoren wollen heute hören, dass individuell
identifiziert werden kann, welche Kunden sich zur Zeit nach einem neuen Auto
umsehen, welche Marke und welches Model sie aktuell fahren, welches Autohaus am
nächsten zu ihrer Heimatadresse gelegen ist und welche Medien-Plattformen am
effektivsten sind, um sie zu einer Probefahrt einzuladen. Denn mit einer
funktionierenden Kundendatei und Datenanalyse-Programmen ist dies alles
möglich. Zukünftig müssen sich Kulturinstitutionen fragen lassen, ob sie eine
datengesteuerte Organisation mit Informationen sind, die verknüpft und
zugänglich sind. Und ob die Organisation in der Lage und bereit ist, Dateneinblicke
zu analysieren und zu teilen, so dass der Wert der Sponsoring-Investition
gesteigert werden kann.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen