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Wie ein Krimi in
vielen Kapiteln werden uns seit Wochen die Nachrichten des angestrebten
Ausverkaufs der Kunstwerke des Detroit
Institute of Arts häppchenweise serviert. Es gibt keinen Raub und noch sind
keine Köpfe gefallen, aber die bankrotte Stadt bildet eine großartige Kulisse
für das aktuelle Drama. Wir kennen die Bilder der leerstehenden Häuserblocks,
die sich über Meilen hinziehen. Der Strom ist abgeschaltet, die Müllentsorgung
ausgesetzt. Vielerorts ist die Stadt eine Geisterstadt. Szenen wie aus der
Auftaktsequenz eines Krimis. Auch der Speckgürtel mit den Besserverdienenden
ist dünner geworden. Trotzdem ist die Unterstützung für das Museum in der
Bevölkerung groß. Erst 2012 einigten sich die Bürger auf eine Anhebung der
Vermögenssteuer, um das Museum mit den Steuermehreinnahmen finanziell zu
unterstützen. Das Gebäude und die Kunstwerke gehören der Stadt, auch wenn diese
seit vielen Jahren kein Budget für das Museum zur Verfügung stellt. Seitdem die
Stadt bankrott ist, fürchten Viele einen Ausverkauf der auf einige Milliarden
geschätzten Sammlung, um Gläubiger zu bezahlen und die Pensionskassen zu füllen.
Und tatsächlich heuerte der Insolvenzverwalter der Stadt vor einigen Wochen
Experten des Auktionshauses Christie's an, um den Marktwert der Sammlung
offiziell zu evaluieren. Es folgt Schachzug auf Schachzug mit beinahe
unabsehbaren Managementaufgaben für das Museum und die Stadt. Auf beiden Seiten
bringen sich Anwälte in Stellung, geschossen wird mit Worten. Es geht um Recht und
Moral, um Perspektiven für die Stadt und das Überleben des Detroit Institute of
Arts. Alles Themen für eine gute Kriminalgeschichte, die man leider nicht
genießen kann, weil sie aus dem wahren Leben stammt.