Montag, 20. November 2017
Die Validierung der Demokratie der Künste: Eine Debatte zur Qualität von Künstlern und Kultur
Die Frage, wer Qualität in der Kultur beurteilen darf,
ist auch in den USA keine abstrakte, intellektuelle Debatte, sondern ein Machtkampf mit emotionalen, sozialen und finanziellen
Konsequenzen für die Beteiligten, die sich für die Arbeit in der Hoch-
oder Subkultur entscheiden. Die Kriterien für Exzellenz in der Kunst
unterliegen seit langem der Deutungshoheit von Experten, die meist herablassend
auf die Subkultur, sog. community-based projects und programs for social
change, blicken. Diese Experten verteidigen ein ”Kunst um ihrer selbst
willen"-Paradigma. Allerdings verliert diese Definition die Verbindung mit
der überwiegenden Mehrheit der Menschen, die auf dem Land leben und reflektiert
auch nicht das breite Spektrum von Künsten, die hier geschaffen werden sowie die
vielfältigen Gründe, warum die Menschen Kunst schaffen. Unter dem Titel Aesthetic
Perspectives wurden von Künstlern, Kultur-Lobbyisten und Förderern 11
Exzellenz-Attribute entwickelt, die die Qualität von Kunst und Kultur für den
sozialen und gesellschaftlichen Wandel beurteilen: Störfaktor, Engagement, kommunale
Bedeutung, kulturelle Integrität, Risikobereitschaft, emotionales
Erlebnis, Sinneserfahrung, Aufgeschlossenheit,
Kohärenz,
Einfallsreichtum und Nachhaltigkeit. Diese Attribute sollen Künstlern und Öffentlichkeit eine
neue Wahrnehmung von Kunst jenseits der etablierten Kriterien ermöglichen. Ausserhalb des Aktions- und Ausstellungsraums sind diese Attribute
hilfreich, wenn es z.B. auch um öffentliche Kommunikation, das Erstellen und
Bewerten von Förderanträgen sowie um die Relevanz der Kunst für die gesamte
Gesellschaft geht.
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